Praxistaugliches Boden-Luft-Servicerobotiksystem für Inspektion von industrieller Druckluftversorgung und Verbesserung der Arbeitsumgebungsfaktoren am Beispiel der Automobilproduktion
Projektlaufzeit: Januar 2013 bis März 2016
Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten sind Unternehmen immer mehr bemüht, ihre Produkte energieeffizient herzustellen. Bisher ungenutzte Energie-Einsparungsmöglichkeiten rücken somit weiter in den Vordergrund. Obwohl Druckluft als teurer Energieträger gilt, der mit niedrigem Wirkungsgrad erzeugt wird, wurden Lecks in Druckluftanlagen aufgrund schlechter räumlicher Erreichbarkeit und geringer Produktrelevanz bisher oft vernachlässigt. Durch regelmäßige Inspektionen können sie jedoch frühzeitig entdeckt und Verluste verringert werden. Ähnliches gilt für die Inspektion von Hochtemperaturanlagen wie Härteöfen. Gleichzeitig bleiben auch Verbesserungsmöglichkeiten bei Arbeitsumgebungsfaktoren oft unentdeckt, wenn eine flächendeckende Erfassung und Überprüfung dieser Größen fehlt. Beispielsweise kann die multimodale Kartierung der klimatischen Lokalsituation hier einen Beitrag zur besseren Beurteilung der Arbeitsplatzsituation liefern.
Ziel des Forschungsprojektes Robot}air{ ist die Entwicklung und Evaluation eines prototypischen, kostengünstigen Boden-Luft-Servicerobotersystems für die Detektion und Ortung von Druckluftleckagen zwecks nachhaltiger Ressourcen- und Energienutzung sowie für die Erfassung von Arbeitsumgebungsfaktoren zur Sicherstellung gesunder Arbeitsbedingungen und Steigerung der Produktivität. Es besteht aus einem teleoperiert fliegenden und einem teilautonom fahrenden Roboter, die beide mit sensorischer Nutzlast ausgestattet sind, sowie einem mobilen Leitstand. Dort wird aus den Sensorsignalen ein aussagekräftiges Lagebild erstellt und dem Nutzer visualisiert.
Das Projektkonsortium besteht aus Forschungs-, industriellen Entwicklungs- und Anwendungspartnern, die im Verbund alle notwendigen wissenschaftlichen und industriellen Kompetenzen im Bereich mobiler Robotik, Mensch-Maschine-Interaktion, Messtechnik, Anlageninspektion und -betrieb, Druckluftsysteme sowie Arbeitswissenschaft bündeln. Gemeinsam werden die Anforderungen erhoben und ein Systemprototyp wird erstellt, dessen robuste Funktionsweise und Gebrauchstauglichkeit im Labor und in Feldstudien in der Automobilindustrie evaluiert wird.